Birsterminal AG: Über 16'000 Quadratmeter grüne Energiequelle und der weltweit erste elektrobetriebene Stapler dieser Art

HEUTE an MORGEN denken! Unsere Green-Reise geht weiter und wir stellen Ihnen heute unseren langjährigen Partner, die Birsterminal AG, mit ihrer 16'000-Quadratmeter-Solaranlage vor. Dazu haben wir CEO Martin Ticks interviewt:

Sie haben im Leitbild Folgendes festgehalten: «Wir entwickeln und fördern Nachhaltigkeit in unseren Dienstleistungsprodukten und deren Ausführung. Wir arbeiten proaktiv mit lokalen und regionalen Interessensverbänden zusammen.».
Könnten Sie das konkretisieren? 

Per Definition sind Rheinschiffe ökologischer als andere Transportmittel. Wir beraten unsere Kunden und forcieren den Transport mittels Rheinschiffen. Gemeinsam mit lokalen und regionalen Interessensverbänden versuchen wir, so viele Transporte wie möglich statt mit LKW auf dem Rheinschiff bis nach Birsfelden zu planen. So bleiben tausende LKW-Stadtdurchfahrten erspart. Zusammen mit den Schweizerischen Rheinhäfen suchen wir laufend nach nachhaltigen Lösungen, welche den Verkehr durch die Stadt vermindern und die Erreichbarkeit der Südports in Basel verbessern. In Bezug auf unsere Dienstleistungen ist es uns wichtig, alle Anlagen und Umschlagsgeräte mit der eigens erzeugten Solarenergie zu betreiben anstatt mit Diesel. Aktuell werden 90 % der Birsterminal-Anlagen mit Elektromotoren betrieben. Neu rüsten wir unsere Flotte mit einem 12-Tonnen-Stapler auf. Der weltweit erste Hyster J12XD6 mit 350V Hochspannungstechnik und einer Batteriekapazität von 139 KWh.

Welches sind die Vorteile bei elektrobetriebenen Maschinen?

Die Maschinen kosten in der Anschaffung deutlich mehr und vor allem die Installation ist teuer. Auf der anderen Seite sind die Wartungskosten geringer. Es braucht keine Filterwechsel, weniger Services, der Elektromotor läuft einfach. Doch das wichtigste Argument sind bei uns die Hallenarbeiten. Mit Elektromotoren gibt es keine Abgase in der Halle und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig.

Habt ihr aktuell neue Projekte zum Thema Nachhaltigkeit?

Nebst dem Elektrostapler werden wir neue Hallen bauen. Beim Bau neuer, moderner Umschlags- und Logistikhallen ist das Thema Nachhaltigkeit immer wichtig. Wir haben ja bereits eine über 16'000 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage auf unseren Dächern, diese Anlage trägt unseren gesamten Energiebedarf und deckt den Bedarf hunderter weiterer Haushalte.

Wann wurde diese gebaut und warum?

Die Anlage wurde 2015 vollständig in Betrieb genommen. Das damalige Bauprojekt mit sehr grossen Dachflächen war prädestiniert für die Installation einer PVA zur Nutzung natürlicher Energie.

Was war die Motivation, diese zu bauen?

Nebst dem Mehrwert der Selbstversorgung sparen wir bis zu 2’400 Tonnen CO2 Ausstoss pro Jahr. Die langfristige Investition rentabilisiert sich durch den Verkauf der überschüssigen Stromproduktion ebenfalls mit einer sehr langfristigen Planung.

Nennen Sie ein paar Zahlen, wie viel Energie generiert die Anlage?

Die Anlage generiert 3'047’000 Watt oder 3'047 Kilowatt pro Jahr, damit kann man etwa 1'500 Haushalte pro Jahr versorgen.

Baustoffrecycling: erzählen Sie mehr darüber. Seit wann bieten Sie Baurecycling an? Wie wichtig ist Baurecycling für die Umwelt? Was ist die Zukunft von Baurecycling?

Der Gedanke «alles geht auf die Deponie», das funktioniert nicht mehr.
Die in der Schweiz jährlich anfallende Bauabfallmenge wird auf ca. 14 Mio. Tonnen geschätzt. Das ist ein riesiges Potenzial an wiederverwendbaren Baustoffen. Über die Hälfte kann man recyclen. Vor allem im Ausland ist diese Ware gesucht.  Es geht hier vor allem um den sorgsamen Umgang mit Rohstoffen. Bei der Birsterminal AG wird das Material aufbereitet und entweder als neues Produkt ins Ausland transportiert oder auch für die inländische Betonproduktion wieder im Kreislauf verwendet. In der Schweiz haben wir immer mehr Aushub- und Abbruchmaterialien, als wir wiederverwerten können. Beim Recycling reden wir nicht von hochkontaminierten Produkten. Diese werden weiterhin in die thermischen Aufbereitungsanlagen im Ausland verbracht. Unsere Bedingungen: Die Wiederverwertung oder auch weitere Aufbereitung im Ausland muss gemäss CH-Normen und -Gesetzen vonstattengehen und zertifiziert sein. Der Transport geht immer ökologisch sinnvoll via Schiff oder Bahn.

Welche Pläne hat die Birsterminal AG punkto «Nachhaltigkeit» in der Schublade?

Über unseren stetigen Dialog mit den Kunden wollen wir eine höhere Effizienz, weniger Zwischentransport und mehr Schiff- und Bahntransport für weniger Emissionen erreichen.

Wie sehen Sie die grüne Zukunft in der Logistikbranche? Erwarten uns grosse Veränderungen?

Einen grossen Wandel von heute auf morgen wird es nicht geben. Aktuell gibt es auch EU-weit immer mehr Förderprogramme zu Greeningprojekten. Zusammen mit der Direktion der Schweizerischen Rheinhäfen, der das Thema Umwelt wichtig ist, erarbeiten wir weitere Projekte im Bereich «Nachhaltigkeit». Da der Kostendruck sehr hoch ist, denke ich aber, dass wir in der Logistikbranche Geduld haben und viel Aufklärungsarbeit leisten müssen, um Erfolge zu erzielen. Solche Projekte sind komplex und ziehen sich meist in die Länge. Wir wollen eine Verbesserung und arbeiten weiter an unseren Projekten. Aber der CO2-Druck muss höher werden, wenn wir die Umsetzung schneller vorantreiben und Resultate sehen wollen.

Welches sind ihre stärksten Partner punkto Umweltstrategie?

Wir sehen nicht nur die grossen Organisationen wie die Schweizerischen Rheinhäfen, die Stadt oder den Kanton als Partner, nein, alle unsere Kontakte sind unsere Partner in Sachen Umweltstrategie. Unsere Kunden oder Lieferanten können wir beraten und dazu bringen, umweltfreundlichere Transportmittel zu wählen und damit helfen, die Umwelt zu entlasten. Wir stehen in einem konstanten Dialog mit unseren Kunden und führen so unsere Umweltpolitik linear und konsequent weiter.

HEUTE an MORGEN denken.